Review

Alice Russell

To Dust

Differ-ant Rec. • 2013

Alice Russells Alben sind Versprechen, die sie nie ganz einlöst. Seit »My Favourite Letters« könnte ihr mit ihrer starken Stimme vielleicht mal ein richtig toller Klassiker von der Hand gehen. Immerhin gehört Russell zu den Künstlerinnen, die zahlreiche Einflüsse auch in ihre Musik aufnehmen. Mit »To Dust«, dem dritten Album der Britin, geht es einem da ähnlich. »Fot A While« schwenkt mit ein paar Bläsern auf einem klasse Rhythmus und allerlei Instrumente schmeißen ein paar Töne in die Takte. Und dann wäre da dann wieder so ein Track wie »Heartbreaker«, der vollkommen gleichförmig und langweilig vor sich hin fließt. Die Hook reißt es zwar noch ein wenig raus, aber das ist nicht die Stärke von Russells Stimme. In der Produktion kommt sie sogar ziemlich kraftlos rüber. Allerdings hat Russell natürlich ihre großen Momente wie in »Citizens« und »I Loved You«, in denen ein Klavier neben ihr aufspielt. Da hat ihre Stimme den nötigen Freiraum, um zu fesseln und zu begeistern. Alice Russell gehört ohne Frage zu den talentiertesten Songschreiberinnen und Sängerinnen dieser Zeit. Doch »To Dust« kann das eben nur bei ein paar Tracks so richtig zeigen. Bei den anderen Nummern wie »Let Go (Breakdown)« bleibt es nur eine Andeutung. Die Hoffnung auf eine durchweg starke Platte aber bleibt. Mal wieder.