Amara Touré stammt aus Guinea, seine im Senegal mit verschiedenen Combos aufgenommene Musik klingt allerdings, als käme sie direkt aus Kuba vermengt mit afrikanischem Gesang. Lateinamerikanisch anmutende Rhythmen und Gesänge, flüssiges und perlendes Gitarrenspiel, weich fließende Saxophon-Melodien, Son und Merengue kamen allerdings schon in den 1940er Jahren mit kubanischen Seeleuten nach Westafrika. Dort wurden sie mit schnell heimischer Folklore vermischt und zu einer neuen und ganz eigenen Musik vereinnahmt. Das Frankfurter Label Analog Africa veröffentlicht mit »Amara Toure 1973 – 1980« zehn neu gemasterte Songs, die der Sänger und Perkussionist Amara Touré dem Titel entsprechend 1973 und 1980 aufgenommen hat. Auf den ersten sechs Stücken ist das äußerst charmante »Ensemble Black & White« zu hören mit Amara Tourés Stimme im Vordergrund und einem klagendem Saxophon, das auch gut zu frühen äthiopischen Kompositionen von Mulatu Astatke gepasst hätte. Die letzten vier Tracks des Albums sind vom L’Orchestre Massako, einer größeren Band mit tighter Bläsersektion und stärkeren Jazzanleihen. Ihre Musik wirkt zupackender, dynamischer und kräftiger als »Black & White«, was zu einem guten Teil aber auch an der besseren Aufnahmequalität liegt.
Amara Toure 1973 - 1980