André Luren Benjamin, besser bekannt als André 3000, der wiederum eine der Hälften des Duos OutKast ist, hat mit seiner neuesten Platte insbesondere den Hip-Hop-Kosmos aufgewühlt. Seitdem es um das US-amerikanische Rap-Duo seit 2007 ruhig geworden ist, hallen nur noch ihre ikonischen Tracks wie »Hey Ya!« oder »Ms. Jackson« ins Heute. Jetzt hat aber, wie gesagt, André 3000 sein erstes Solo-Debütalbum veröffentlicht, das er »New Blue Sun« tauft. Mit dem Titel des ersten Tracks nimmt er bereits das vorweg, worauf sich alle OutKast-Fans gefreut hätten: »I Swear, I Really Wanted To Make A ›Rap‹ Album But This Is Literally The Way The Wind Blew Me This Time«. Deshalb klingt »New Blue Sun« nicht nach 2000er East-Coast/West-Coast Rap, sondern nach unaufgeregten New-Age-Harmonien. Es gibt keine Lyrics, stattdessen Flöten – keine Beats und keine Hooks, stattdessen verlaufen die Melodien wie Wasserfarben ineinander. Die Tracks des Albums sind auffallend lang – fast durchschnittlich 15 Minuten. Die Titel setzen sich nicht aus kurzen prägnanten Wortfetzen zusammen, vielmehr wählt André ganze Satzgefüge aus. Auch wenn »New Blue Sun« keineswegs das ist, was viele erwartet hätten, klingt das Album genau nach dem, was es eben ist: eine Platte eines Rappers, der keine kommerzielles Trend-Comeback verfolgt, um die Charts zu stürmen, sondern vielmehr das macht worauf er Lust hat. Beweisen muss es André 3000 schließlich niemandem mehr.
New Blue Sun