Andrew Pekler schafft Ruheinseln aus Klang. Seit seinem Solodebüt Station to Station von 2002, mit dem er den Geist jazziger Improvisation in die Welt von Clicks & Cuts brachte, hat er immer wieder theoretische Konzepte und Experimente in heimelige Klangkokons verwandelt. Unterschwellig gärt es darin jedoch: Peklers Klangwelten trösten, beruhigen und verwirren zugleich. Geboren in Usbekistan zu Sowjetzeiten, aufgewachsen in den USA und seit 1995 in Deutschland zuhause – anfangs in Heidelberg, seit über zwei Jahrzehnten in Berlin – blickt der Soundtüftler auf eine wechselvolle musikalische Sozialisation zwischen Noise Rock und Electronica zurück.
Nachdem Pekler beim Vorgänger For Lovers Only / Rain Suite neben seiner E-Gitarre und Effektpedalen lediglich den Regen als Klangquelle nutzte, kehrt er mit New Environments & Rhythm Studies zu Themen zurück, die ihn schon auf den Alben Tristes Tropiques oder Sounds from Phantom Islands umtrieben: ethnographische Forschungen, die sich aber nicht mit realen Traditionen beschäftigen, sondern auf Gedankenspielen und kollektiven Erinnerungen basieren: Eine Art Fantasy-Weltmusik.
Zwischen den hypnotischen, elektroakustischen Tracks stehen als kurze Skizzen die »Rhythm Studies«, basierend etwa auf Arbeiten des US-amerikanischen Elektronikpioniers Raymond Scott oder der Britin Delia Derbyshire, einer zentralen Figur beim legendären Radiophonic Workshop der BBC. Ein Album, das zum genauen Hinhören zwingt und immer neue Details offenbart.

New Environments & Rhythm Studies