Aufgenommen in einer verlassenen Zisterne in Genf, fängt IN / OUT genau die Atmosphäre dieses Ortes ein. Alles hallt, echot und bebt auf diesem Album der argentinischen Cellistin Violeta Garcia. In einer durchgetakteten Welt, in der Musik nach Algorithmen und Zahlen zu funktionieren hat, um möglichst viel Aufmerksamkeit zu erhalten, zieht Garcia sich auf den Klang zurück. Es geht nicht um Songs – es geht um eine Erfahrung bei dieser Platte. Improvisation und Komposition verschmelzen, moderne Klassik versinkt in Dark Ambient.
Rhythmus gibt es auf IN / OUT entsprechend wenig, vielmehr schwirrt das Cello wie in »OUT I«, als ob es ein kommendes Unheil verkündet. Und natürlich lässt sich all dies entsprechend deuten, wenn die ersten vier Stücke ins Innere und die letzten vier Stücke wieder nach draußen führen. Nur bietet Violeta Garcia keine eindeutige Bestimmung an. Es gibt eine Bedrohung, und es gibt doch keine Bedrohung. Es gibt eine Leere, und es gibt doch keine Leere. Jeder Sound dieses Albums kreist um eine Sache, beginnt mit einem Ende und schließt mit einem Anfang.
Für IN / OUT arbeitete Garcia mit neuen Klängen, präparierten Instrumenten und anderen Techniken als bei ihren bisherigen Platten. Und doch ist es vor allem ihr Cellospiel, das die Räume dieses Albums öffnet. Leere, Dunkelheit und Einsamkeit haben sich lange nicht mehr so wunderschön angehört wie auf dieser Platte.

In / Out