Einmal Kopfrechnen für Füchse: 45 und 45 ergibt 90. Und liegt somit auf dem Zeitstrahl der Musikgeschichte wieder genau in der goldenen Ära des US-HipHop. Aphroe geht nach seinem Album »90« den gleichen Weg weiter und rearrangiert verschiedene Tracks von Nas, A Tribe Called Quest und anderen. Dabei kommen dann so Nummern wie »Ruhrpott State Of Mind« rum, bei dem I.L.L. Will an den Reglern saß. Dem originalen Beat macht er ein wenig Tempo und arbeitete den Rhythmus klarer raus. Darüber dann Aphroe in üblicher Manier. Das erreicht bei den beiden Singles dieses Mal nicht ganz das Niveau von »90«. Das liegt mit an der Songauswahl, die zwar nett aber nicht wirklich aufregend ist. Aber irgendwie kommt der Groove auf gerade einmal fünf Tracks nicht so rüber wie beim Album. »Papa sagt« geht ziemlich gut runter und macht Laune, doch trotzdem kommt »2×45« rüber wie ein erhobener Zeigefinger – was Aphroes »90« eben vermied. Das wird diverse Leute trotzdem freuen, denn man kann sich hier permanent auf der geschmackssicheren Seite fühlen. Und Aphroe bleibt einer der besten Rapper aus hiesigen Gefilden, keine Frage. Trotzdem fehlt den fünf Tracks irgendwas – obwohl sie immer noch besser sind als ein Großteil von anderen Deutschrap-Veröffentlichungen. Einmal nett zurückdenken an damals. Dann ist aber auch wieder gut.
2x45