Review

Lazy Jones & Hazenberg

Unter Einem Berg

Melting Pot Music / A.U.D.D.A. • 2021

Lazy Jones & Hazenberg sind »auf der Suche nach einer authentischen Erfahrung«. Das passt: Denn ihr gemeinsames Album »Unter einem Berg« geht gemeinhin als das durch, was Echthalter als Untergrund-Rap bezeichnen würden. Jazzige, loop-basierte Beats treffen auf intelligente Raps. Massentauglich klingt keines der zwölf Stücke, dafür aber nach staubigem (nicht verstaubtem) Hip-Hop aus der goldenen Ära. Grundsätzlich liegen die Snare Drums auf der zwei und vier. Die Pianoschleifen klimpern, die Saxofone pupsen ein paar Töne heraus. Nach spätestens zwei Takten wiederholt sich das Gehörte. Bei manchem Instrumental liegen zig Samples übereinander, bei anderen reichen schon Snare, Kick und Bass. Acht Produktionen stammen von Twit-One-Kumpel Lazy Jones, die restlichen vier plus die Raps kommen von Hazenberg. »Das ewige Kind will, was der Superheld macht«, heißt es an einer Stelle. Hazenbergs Texte schwanken zwischen »auf die Fresse« und kryptisch. Fans von Nepumuk, Retrogott und Eposz – die passenderweise Gastverse beisteuern – fühlen sich in Hazenbergs Welt gleich wohl. Die Lyrics, für die ein Fremdwörterlexikon vonnöten ist, bleiben aber Geschmackssache. Unkomplizierter fallen Hazenbergs Flows aus. Verlässlich kommen die Reime auf die Schlagzeugschläge. Selten bricht er mit seinem unaufgeregten Vortrag aus dem Viervierteltakt aus. »Unter einem Berg« überrascht an keiner Stelle. Dafür klingt die Musik so wohlig vertraut, dass sie geeignet für das ständige Tippen der Wiederholungstaste ist.