Der Begriff Blaumilch wird gern scherzhaft verwendet, um etwas Unwirkliches oder Fantasievolles zu beschreiben – ähnlich wie der sprichwörtliche »rosa Elefant«. Und genau das passt: Schon im ersten Song merkt man, dass dieses Album sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Gerade diese spielerische Haltung öffnet den Raum, um verschiedene, teils versteckte Klangwelten zu erforschen.
Blaumilch entführt in eine traumhafte Bilderbuchlandschaft, erkundet in bester Ambient- und Downtempo-Manier. Den Auftakt macht »Fog Frog Green« – ein Track mit groovigem Beat und verzerrt-metallischen, fast computerartigen Vocals, die an Daft Punk erinnern. Und wo fühlen sich Frösche bekanntlich am wohlsten? Genau – am Wasser. Dort geht es weiter mit »Lovers Lake«: zarte weibliche Vocals schweben über Sounds, die klingen wie Tropfen, die von Blättern in einen stillen See fallen – sanft, rhythmisch, fast meditativ. Wir befinden uns mitten in einer träumerischen Seelandschaft. Und was darf auf einem solchen Fantasie-Trance-Trip natürlich nicht fehlen? Richtig, Shrooms! »Amplify Shrooms« zieht mit treibenden Basslines, Tribal-Drums und verzerrten, kaum verständlichen Vocals in einen anderen Bewusstseinszustand – so sehr, dass man die besagten Nebel-Frösche beinahe im Takt um den See tanzen sieht. In »Osmopower« kommen schließlich auch die Schlangen hinzu: Aroma von Troisdorf erzählt hier seine Märchengeschichte selbst – auf Deutsch –, während Tribal- und orientalische Klänge mit krautigen Soundflächen verschmelzen.

Blaumilch