Automatic bleiben sich treu – und bringen zugleich neuen Schwung in ihren Sound. Auf Is It Now?, dem dritten Album des Trios aus Los Angeles, wird weiterhin dem Post-Punk gehuldigt, doch Izzy Glaudini, Halle Saxon Gaines und Lola Dompé tun mehr, als nur die Grooves des ausgehenden Kalten Kriegs zu reanimieren. In Songs wie »Mercury« etwa verschmilzt Breakbeat mit warm-metallischem New-Wave-Synthbass und exotisch schrägen Orgelakkorden. So entsteht eine Hymne, die mühelos von den späten Siebzigern über die Rave-Neunziger bis in die Gegenwart reicht.
Inhaltlich verorten sich Automatic klar im Jetzt. Sie benennen einen Track nach einer Militärdrohne (»mq9«) und nehmen in »Smog Summer« die sich zuspitzende Umweltkrise in den Blick. Ihre Texte bleiben dabei angenehm uneindeutig, fast enigmatisch – insbesondere für Nicht-Muttersprachler*innen –, und vermeiden allzu direkte Ansprache. Statt betonter Nahbarkeit setzen sie auf trockenen Charme und eine gewisse Distanziertheit, die sich nie gekünstelt anfühlt.
Is It Now? ist ein Album über bedrohliche Zeiten, ohne in Melancholie zu versinken. Der Sound bleibt kantig, rhythmisch, eigensinnig – und bietet damit eine Form von Zuversicht, die ganz aus der Musik selbst kommt.

Is It Now?