Review

Benny The Butcher

Butcher On Steroids

Next • 2017

Mittlerweile sind die drei Mitglieder der Rapcrew Griselda household names in der US-amerikanischen Rap-Szene und haben mit unterschiedlichsten Projekten und Features ihre Ambitionen unterstrichen. Doch gerade in der relativen Frühphase finden sich einige Perlen, in denen die Musiker aus Buffalo den düsteren Straßenrap in einer Rohheit artikulieren, die einen reinzieht, festhält und in einem dunklen Keller an den Stuhl fesselt. Eines dieser Releases ist »Butcher on Steroids« von Benny The Butcher, der für viele als der Techniker der Crew gilt, auf diesem Mixtape mit DJ-Ikone Green Lantern aber auch mit voller Härte aus dem Milieu erzählt: »They don’t call me The Butcher for nothing!« Dabei ist auf den Oldschool-Eastcoast-Beats auch immer ein bisschen Platz für Humor in den Erzählungen, die fließend ineinander übergehen, keinen Moment die Atmosphäre brechen und mit Samples aus Nachrichtensendungen verfeinert sind.

Dafür braucht es keine aufdringlichen, beißenden Sounds, die nach Aufmerksamkeit schreien, sondern zurückgelehntes Tempo, auf dem Benny The Butcher Platz für seine Geschichten hat. Kleine Referenz zu modernen Klassikern von Mobb Deep bis zu Fiftys »Many Men« (»Whole Thing«) sind dabei eine Selbstverständlichkeit. Wenn dann noch Crewmember Conway The Machine und Affiliate El Camino zu Gast sind, ist das düsterster NY-Hardcore, wie er Griselda seit mittlerweile über einem Jahrzehnt auszeichnet. Unter anderem auf »Butcher On Steroids« findet Benny endgültig zu seiner Stimme, der man bis heute gerne zuhört und die den Test der Zeit locker überstanden hat.