Vielleicht war es nötig, vielleicht brauchte es »Please Forgive My Heart« vor ein paar Monaten, um der Welt zu zeigen, was sie bisher seit Jahren nicht mehr hatte. Bobby Womacks einzigartige Stimme beeindruckte in diesen knapp viereinhalb Minuten ohne dabei ins Dramatische zu kippen. Nun kommt mit »The Bravest Man In The Universe« der zugehörige Langspieler, den Damon Albarn produziert hat. Und einen sinnigeren Zusammenschluss für so eine Platte kann man sich kaum erdenken. Die Arrangements sind vorsichtig und mit bedacht, so dass Womack seine Stimme voll ausspielen kann. Die Melodie des Pianos hält sich in »Stupid« vornehm zurück und auch »Dayglo Reflection« mit Lana Del Rey als Feature basiert auf einem simplen Rhythmus. Der gepellte Discobeat von »Love Is Gonna Lift You Up« lässt sich sogar so von den Bläsern schmeicheln, dass dieser Track einem nicht sofort das Hirn verdreht. Die einzelnen Splitter, die sich so auf Albenlänge verteilen – in ihnen spiegelt sich die Welt und das Gefühlsleben. Soul kommt bei Womack von einer Seele, die Narben mit Stolz trägt. Harmonien drehen sich mehrfach und die Dinge erscheinen so einfach, bevor sie sich doch doppeln. Wenn sie erneut auftauchen und diese einmalige Stimme dazu singt, könnte das meist kaum faszinierender und beeindruckender sein. Und das war definitiv mal wieder nötig.
Bravest Man In The Universe