Review

Bombino

Azel

Partisan • 2016

Bombino sagen die, die ihn kennen, redet nicht viel. Er lässt lieber seine Gitarre sprechen. Dann kann er zu ausgedehnten Improvisationen ansetzen, die immer auf den Punkt kommen. Unter dem Einfluss von Jimi Hendrix und Mark Knopfler formte der Touareg-Musiker seinen Stil, den die staunende Welt erstmals auf dem Album »Guitars From Agadez Vol.2« zur Kenntnis nehmen durfte. Inzwischen ist Omara Moctar, wie er bürgerlich heißt, längst auf internationalen Bühnen zuhause. »Azel« ist sein drittes Studio-Album unter dem Namen Bombino. Aufgenommen hat er es in Woodstock, New York, mit Dave Longstreth von den Dirty Projectors der ihm die Freiheit ließ, seinen Sound weiterzuentwickeln. Waren auf »Nomad« noch Americana-Klänge in seinen klassischen Wüsten-Rock eingewoben, bevorzugt Bombino jetzt einen luftigeren Stil, den er scherzhaft »Touareggae« nennt. Nach Jamaika klingt das allerdings dann doch eher spurenweise, wie in »Iwaranagh«, das tatsächlich eine Art Reggae-Beat hat. Aber auch sonst unterlegt er seine neuen Songs gelegentlich mit fokussierten Offbeats. Allerdings muss niemand fürchten, »seinen« Bombino nicht wiederzuerkennen. Neben den schon auf früheren Alben eingestreuten akustischen Songs, gibt es auch wieder mitreißenden Tourag-Rock, wie in »Iyat Ninhay«, das sich ekstatisch steigert.

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Bombino
Azel
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