Das einzige Manko dieser Veröffentlichung ist – um es gleich vorweg zu sagen – ihre Kürze. Vier Stücke gibt es hier zu hören, die der aus Mali stammende Komponist, Bandleader, Saxophonist und Flötist Boncana Maïga in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren in New York und Paris aufnahm. Zwei davon stammen von seinem unbetitelten Album von 1982, ein weiteres von »Haciendo Maravillas« (1977), während »Petroci« eine echte Ausgrabung ist. Den Song nahm er einst für eine Ölfirma aus Elfenbeinküste auf, und die Single, auf der er erschienen ist, darf als nahezu verschollen gelten. Zu hören gibt es auf »Koyma Hondo« hinreißenden Funk, der bei Klassikern des Genres wie James Brown und Isaac Hayes ebenso Anleihen nimmt wie bei Fela Kuti und den Latin-Wurzeln seiner Begleitmusiker aus Puerto Rico, Venezuela und Kolumbien. Jeder der zwischen zweieinhalb und viereinhalb Minuten langen Tracks ist in sich formvollendet. Im Titelstück tummelt sich über einem schweren Funk-Bass eine aufgekratzte Synthesizer-Melodie und Maïgas-Flöte, die markante Bläserriffs und laszive Chöre umspielt. Querflöte, Handclaps und ein Bass-Solo sind die Signature Sounds in »Zourou«. »Yala M’le« ist tief in westafrikanischen Polyrhythmen verwurzelt. Das elegant pulsierende Instrumentale »Petroci« könnte wiederum aus einem Spielfilm der Siebziger sein.
Ein eindrucksvoller Beweis, dass längst nicht alle Schätze des afrikanischen Kontinents gehoben
Koyma Hondo