Der Nachschub an interessanter und durchweg hörenswerter afrikanischer populärer Musik der 1970er und 1980er Jahre scheint ungebrochen weiter zu fließen. Mit »Na You« von Deke Tom Dollard jedenfalls hat der Franzose Djamel Hammadi mit seinem Label Hot Casa jetzt weitere unbekannte und obskure Musik zwischen Afro-Soul und Funk für ein breites Publikum neu aufbereitet. Deke Tom Dollard, Sänger und Komponist von der Elfenbeinküste, hatte 1979 und 1981 zwei Alben auf Labels namens »War Records« und »As Records« veröffentlicht, um danach wieder in der Versenkung zu verschwinden. Vier der damals in Abidjan aufgenommenen Tracks erscheinen jetzt unter dem Namen »Na You« zum ersten mal überhaupt auf Vinyl. Traditionelle Rhythmen und funky Gitarren bilden das äußerst tanzbar arrangierte Grundgerüst seiner Musik, treibende Bläser-Arrangements und eine stets weit nach vorn gemischte Bassgitarre setzen weitere groovende Akzente. Die Band bezieht sich zwar einerseits auf die Musik der 1970er Jahre Latin-Funk-Legende Herman Kelly, beweist mit den in der Landessprache Bété gesungen Lyrics, perlenden Background Chören und mächtig groovenden Afro-Beats andererseits aber auch jede Menge musikalischer Eigenständigkeit.
Na You