Technopresse wie Feuilleton waren gleichermaßen begeistert, nach dem Cobblestone Jazz’ Debütalbum »23 Seconds« den Livetechno vor zweieinhalb Jahren irgendwie salonfähig gemacht hat. Der Titel des neuen Albums deutet an, dass das Trio um Matthew Jonson mit Colin de la Plante aka The Mole zu einem Quartett erweitert wurde. Als Vertreter der basslastigen, tieferen und gesampleten Töne mag sich der Einfluss von The Mole auf »The Modern Deep Left Quartet« nicht wirklich erschließen, so zündet das Quartett mit »Change Dub« gleich als Opener eine Technorakete für die Peaktime, an die sich »Sun Child« kompromisslos anschließt. Mit der Zeit wird das Tempo herausgenommen, der Jazz kehrt ein, die Stücke gewinnen an Raum, ehe man auf »Cromagnon Man« eine Hommage an Cybotron zum Besten gibt. Etwas trippiger gibt sich »Fiesta«, das funky und schwerelos beginnt und im Acid-Regen mündet. »Change« zielt im Gegensatz zum gleichnamigen »Dub« weniger auf die Peaktime, sondern entfaltet mit trancigen Strings seine Wirkung zu besten After Hour-Stunden, wo es schließlich auf den Albumschlusspunkt und Offbeat von »Midnight Sun« trifft. Technopresse und Feuilleton sollten wieder begeistert sein, ich bin es.
The Modern Deep Left Quartet