Cody Currie läutet die Glocken des Sommers. Im Park abhängen. Die Boombox auf Anschlag drehen. Good Vibes, Oida. »Moves« ist Curries erste Solo-EP für das Münchner Label Toy Tonics 2020 jazzte er dort bereits mit Pianist und Carl-Craig-Spezi Joel Holmes über Beats, bei denen sich Larry Heard alle zehn Finger ableckt. Born in London, based in Berlin, spechtelt der 25-jährige jetzt zurück in den britischen Moloch – die Garage-Vibes verschachteln sich in Rhythmen, unter denen die MPC 1000 erst so richtig warmläuft. Düster und dreckig bleibt es aber nur im Souterrain. Tracks wie »M9« oder »When The Time Is Right« klingen eher so, als hätten sich die Geister von Dilla und Heron beim gemeinsamen Segelurlaub am Mittelmeer die Treue geschworen. Man wirft den Anker, das Hammond-Teil wabert, die Gitarre führt Schmäh im Beckenboden. Wer dabei an Max Graef und Wayne Snow denkt, lässt die Discokugel ewig weiterglitzern. Die 70s, das merkt man nach zwei Takten auf den Zehenspitzen, haben es dem guten Currie angetan. Allein das Feature mit Rinse FM-Host Eliza Rose schmeckt nach dem ersten Eis des Jahres. Hoffen wir mal drauf, dass wir bald daran schlecken dürfen.
Moves EP