Kleine Warnung vorab, um einer eventuellen Produktenttäuschung vorzubeugen: Dies ist kein Reissue der ebenfalls »Gorilla Man« betitelten Compilation des südafrikanischen Musikers Condry Ziqubu von 1990. Auch wenn das Cover vorn genauso aussieht. Es ist auch nicht die Wiederveröffentlichung der unter dem Namen Condry »Skorokoro« Ziqubu erschienenen Maxi gleichen Titels von 1986, selbst wenn immerhin zwei Nummern davon auf dieser Platte gelandet sind. Neben dem Titelsong ist das »Confusion (Ma Afrika)«, die restliche Hälfte stammt von verschiedenen Soloalben Condry Ziqubus. Dieser gilt als einer der maßgeblichen Disco-Künstler seines Landes, seit den sechziger Jahren aktiv gewesen in Bands wie The Flaming Souls. In den 1980er Jahren begann er nach einer persönlichen Tragödie seine Solokarriere mit »Gorilla Man« als erstem Hit, einem Beitrag zum #MeToo-Thema avant la lettre, wenn man so will: Im Intro hört man ein anfahrendes Auto, dann spricht ein Mann, eine Frau antwortet, eine Wagentür schlägt zu, die Frau schreit. Ziqubus Produktion ist achtzigertypisch von Synthiebass und elektronischer Marimba getragen, das Schlagzeug unterstützt ein Drumcomputer. Mit Ziduqus Gesang und dem im Refrain antwortenden Chor addiert sich das alles zu einem dezent digitalisierten Funk mit wuchtigen Melodien darüber. Sehr sexy geballte Energie gegen Gewalt.
Gorilla Man