Review

Deluxe

The Deluxe Family Show

Chinese Man • 2013

Als Straßenband sind sie 2007 im verschlafenen Provinznest Aix-en-Provence debütiert, und haben sich Deluxe nun mit einem erstaunlich aufgeweckten Debüt in die französische Clubszene katapultiert. Die Rezeptur hierfür ist denkbar einfach, und längst nichts Neues mehr. Landsmänner wie 20Syl oder Dajla zeigen bereits seit geraumer Zeit, dass der von den Franzosen so gefeierte Hip Hop längst nicht mehr nur in die Vororte gehört. Aufgefrischt und abgemischt mit Band bemächtigt er sich mittlerweile jedweden Stils. Und gerade das verstehen Deluxe wie keine andere Band. Wo es bei den meisten mit den üblichen Verdächtigen namens Funk und Jazz aufhört, fängt der musikalische Schabernack dieser Provinzler erst an. In »Making Music« und »Daniel« erwecken sie respektiv den Rock bzw. Rockabilly zu neuem Leben. Nu-Soul wie ihn Mark Ronson einst für die Winehouse gefertigt hat gibt’s in »To Doop«. Ein wunderschönes Bossa-Gitarren Sample dient „Indisposed“ als Grundlage, die Sie mit ihren Instrumenten und Stimmen von düster bis heiter ausmalen. Und Songs wie »Family Show«, »Baby« oder »Extra Mile« zeigen, dass Sie bereits aus dem Windschatten ihrer Vorreiter Hocus Pocus raus sind. Selbst das Video zur Singleauskopplung kann sich so was von sehen lassen, da kann man die Musik mögen oder auch nicht, Spaß haben wird man auf jeden Fall. Hier und da mögen sie einen Deut zu pop-affin sein. Aber der Erfolg wird ihnen Recht geben.