Review

Fredfades & Ivan Ave

Fruitful

Jakarta Records • 2015

Fredfades und Ivan Ave zeigen ebenso unaufgeregt, dass auch sie ihr jeweiliges Handwerk verstehen. Ihre gemeinsame LP »Fruitful« ist ein prall gefüllter Obstkorb mit bekömmlichen musikalischen Gewächsen, sowohl aus kontrolliertem heimischem Anbau als auch aus exotischen Genüssen. Als Norweger kennen sie die EU-Norm, was satte Beatschmiedekunst zwischen Jazz und Soul betrifft – und entheben sich ihr lässig, durch Fulfillment und Geschmack. Sie wissen, was bei zeitgemäßen Musikproduktionen zum Pflichtprogramm gehört und wie man darüber hinaus seine Kür meistert. Fredfades Produktionen sind zurückgelehnt und vom Boom Bap inspipriertt, sparsam instrumentiert, reduziert arrangiert, von lässigen Baselines nach vorn getragen, einfach, ohne schlicht zu sein. Sie beweisen, dass eine Handvoll gechoppter Loops viel leisten können, wenn die Zutaten stimmen und alles fein abgestimmt ist. Die Drums, die Fredfades sich herausgepickt hat, atmen den Spirit alter Soul-Produktionen, vertragen sich gut mit den leisen Tönen, die er per Orgel oder Trompete einstreut – und bieten MC Ivan Ave eine wunderbare Kulisse. Der Rapper stellt seine Zeilen dabei ganz in den Dienst der Musik: Sie fügen sich quasi gleichberechtigt in die instrumentalen Tonspuren, werden dabei zum Teil des Sounds, ohne auf lyrischen Gehalt zu verzichten. Das berührt, ohne touchy zu sein.