Review

DJ Tennis

DJ-Kicks

!K7 • 2017

Für die »DJ-Kicks«-Reihe von !K7 Records schaut Manfredi Romano zurück auf seine frühen Jahre und auf Künstler die ihn damals inspirierten. Gleichzeitig möchte er Aufschluss über das Portfolio geben, das ihn heutzutage als DJ Tennis ausmacht. Mit Blick auf die Tracklist fällt zuallererst einmal die Diversität der vertretenen Künstler und Genres auf. Das DJ Tennis stilistisch durchaus abstrakt werden kann, lässt sich etwa in seinem Set mit Rebolledo auf dem letztjährigen Burning Man Festival nachhören. Die erste der drei Vinyl LPs startet mit einem längeren, von experimenteller Electronica geprägten, Teilstück. Ambient und IDM wurden für Romano in den 1990er Jahren zur Schnittstelle zwischen Punk, Post-Artcore und Noise sowie seinem späteren Interesse für House und Techno. Mit Kerry Leimer, Bochum Welt, John Hopkins und Monolake zieht Romano in den ersten paar Tracks bereits eine stringente Linie von den späten 1970er Jahren bis in die Gegenwart. Gemeinsamer Nenner ist hier die verträumte sphärische Note mit obskurem Twist. Es folgen später mit Basic Channel, Rhythm & Sound, Kenny Dixon Jr. und The Other People Place eine breite Palette an Klassikern. Vertreten durch Roby J oder MBG kommt auch das italienische Blut des inzwischen in Miami lebenden Romano auf seine Kosten. Der durchgehend schleppende Flow bildet den Verbindungsbogen zwischen den im Original teils knackigen Detroit-Einflüssen sowie der durch DJ Tennis und seiner Spielweise vorgenommenen neuen Kontextualisierung. Das Gesamtpaket wirkt hier außerordentlich stimmig. Den musikalischen Rundumschlag nimmt man ihm als Herzensangelegenheit ab.