Review

Eric Lau & Guilty Simpson

The Mission EP

Kilawatt • 2012

Was haben Besprechungen zu Tonträgern von Eric Lau oder Guilty Simpson für gewöhnlich gemein? Richtig, der Name J Dilla, der um beide Künstler gewollt oder ungewollt zirkuliert. Nun ist J Dillas Mitwirken an Simpsons Rapkarriere hinlänglich bekannt und einen gewissen musikalischen Einfluss des Genies aus Detroit wird selbst der Londoner Beatmaker nicht von der Hand weisen können (oder wollen). Folgerichtig tauften beide damals ihren ersten Kollabo-Joint »For The D« (nachzuhören auf der Fat City-Compilation »Producer No.1«), wobei das »D« hier sicher eher für die Metropole im Norden der USA steht. Gut fünf Jahre nach diesem Song fanden beide Musiker wieder zueinander und das Ergebnis gibt es auf der »The Mission EP« zu bestaunen. Die erneute Overseas-Connection bringt es dabei auf insgesamt 15 Anspielpunkte (inklusive Instrumentals), auf denen der Rap-Grizzly Gesangsunterstützung von Fatima und Oliver Daysoul erhält. Im Gegensatz zu Simpsons prägnantem Organ, halten sich Eric Laus sphärische Sampletüfteleien stets dezent im Hintergrund. Eine Fülle an verschiedenen Soundquellen, gepaart mit sattem Drumprogramming, versteht der Jungproduzent zu einem eigenständigen, fluffig-leichtfüssigen Soundteppich zu verweben. Um nicht wieder den Eingangs erwähnten Yancey-Burschen zu erwähnen, würden mir spontan DJ Spinna oder der Pete Rock der »Tru Master«-Ära als Referenzpunkte einfallen. Nun hat sich Simpsons stoisches Genuschel, auch dank dessen inflationärer Featurebeiträge, mittlerweile leider arg abgenutzt. Viel spannender wäre es indes zu erfahren, wie MCs vom Schlage eines Mos Def, Common oder Black Thought über die Werke aus Laus Londoner Labor flowen. Und das nicht, weil sie zufällig auch alle bereits mit dem Dilla Dawg im Bunde waren.