Review

MED & Guilty Simpson

Loyality EP

Bang Ya Head • 2018

Aus den übergroßen Schatten ihrer einstigen Mentoren J Dilla und Madlib herausgewachsen, machen der Detroiter MC Guilty Simpson und der kalifornische Rapper [M.E.D.”: schon seit rund drei Dekaden eine gute Figur am Mic. Ihre mit ruhiger Bestimmtheit formulierten Verse kreuzten sich dabei schon oft. Treffenderweise markiert der 2008er Track »The Future« ihre erste Kollabo. Heute sind sie in einer gemeinsamen Zukunft angelangt. In einer, in der sie ihre gegenseitige Verbundenheit mit der Loyality EP formulieren. Die sechs Tracks featuren Beats von “Mndsgn](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/3141/mndsgn,) Preme, Black Milk Exile und Waajeed. Die rollen nach und nach einen dicht gewobenen, aber atmungsaktiven Sound zwischen Boom und Bap, bei denen sich keine Silbe den Raum zum Klingen erkämpfen muss. Und so teilen sich MED und Guilty Simpson die Pieces from the »Pie«, der ersten Nummer, die von Joyce Wrice eine zart darüber gehauchte Glasur erhält. Sein Teig versprüht G-Funk-Flavour; ein, zwei Eier mehr hätten ihm aber gut getan. Der sonnenbebrillte Track »The Weight« funktioniert indessen als eingeschobenes Reprise. Tempo und Härte werden dann im »Face Down« angezogen, wo obligatorisch represented wird, ohne allerdings allzu sehr über die Stränge zu schlagen. Wobei gerade das der Kollabo gut gestanden hätte: Hier und da ein Quäntchen mehr an Ausfallerscheinung hätte dieser überaus amtliche EP gut getan. Es hätte sie bestimmt mehr bereichert als die auf der B-Seite gesportete DJ-Loyalität: Es winken je zwei Instrumentals und Acapellas.