Review

Francesco Cabiati

Mirage

Galaxy • 2016

Ein gutes Reissue lebt nicht nur von guter Musik, sondern auch davon, dass das Original so obskur und unbekannt ist, dass es die Musikgeschichte in Frage stellt. »Mirage« von Francesco Cabiati ist auf jeden Fall schwer zu finden. Das krautige Synthesizer-Album, das 1979 über das mysteriöse italienische Indie-Label Mu veröffentlicht wurde, taucht selten mal bei Ebay auf – schon im ersten Satz des Pressetexts vom neuen Label Galaxy wird geschwärmt, dass die LP nicht auf Discogs gelistet ist. Ein komplett obskures italienisches Siebziger-Album, ein grenzenlos cooles Cover mit Weltraum-Symbolik, was will man mehr? Außer Musik, die ein wenig abgedrehter als Jean-Michel Jarre oder Vangelis klingt, denn ein großer Teil des Albums gibt sich mit atmosphärischem Ambient-Synth-Passagen zufrieden. Das ist angenehm und erinnert in Textur und Melodie an die Berliner Schule, bleibt aber was die experimentelle Weirdness angeht hinter Cabiatis neuentdeckten Zeitgenossen wie Piero Umiliani, Claudio Simonetti oder Jacky Giordano zurück. Wobei: Auf »Mirage« und »Periculo Dal Cielo« gibt es den kosmischen Synth-Disko, den das Cover verspricht, und angesichts des verwöhnenden Überangebots an obskuren, italienischen Siebziger-Reissues darf man sich auf seinem Sofa auch nicht beschweren. Höchstens hoffen, dass die restlichen Mu-Releases jetzt auch noch kommen.

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