Mit solch einem Album wie Meteorology im Gepäck, darf man bei Labelchef Luciano auch mal Tracks unter einer Spielzeit von zehn Minuten einreichen. Und wenn man gleich einen derart stimmigen Longplayer serviert, muss auch nicht jeder Track seine Daseinsberechtigung im Club zur Prime Time suchen. Zwar flirtet Daniel Gardners drittes Werk ganz klar mit dem Dancefloor, setzt in seinen elf Tunes zwischen vielschichtigen House- und Techno-Grooves aber mehr auf Atmosphäre. Mehr Emotion. Das Album spannt den Bogen um die Pole der Gefühlswelt, mit allen Facetten, die sich auch innerhalb des Spektrums befinden. Dabei kreieren die Sounds ihren eigenen imaginären Kosmos. Exotische Samples ziehen sich durch den dichten Klangwald. Verwobene Strukturen treffen auf jazzige Noten. Romantische Sphären zwischen verträumten Rückblenden und esoterischen Klanggemälden unterstreichen das Gefühlschaos. Hypnotische Pattern, vermehren sich konstant, fallen in sich zusammen, schlagen Haken. Meteorology besitzt verschiedene emotionale Kapitel, die sich von manischer Depression bis hin zur Ausgelassenheit ziehen. Eben wie die unbeständigen, wechselhaften Patterns des Wetters, woher auch der Albumtitel rührt. Nicht übertrieben: Meteorology ist jetzt schon als eines der Alben des Jahres zu handeln.

Meteorology