Der aus San Francisco stammende Produzent Ryan Merry, besser bekannt als Ghosts On Tape, hat mit Freunden (u.a. Low Limit von Lazer Sword) ein Label gegründet. Icee Hot nennt sich die Plattform für sein erstes eigenes Release seit drei Jahren. Der gleichnamige Titeltrack ist eine würdige Referenz an Old-School-House der frühen Neunziger, mit warmen und entspannten Synthie-Lines, die trotzdem vehement treiben und nie stagnieren. Ganz im Gegensatz dazu steht der Folgetrack »No Go«, der mit hoher Geschwindigkeit den Sound gewaltiger Industrial-Techno-Partys zitiert und einem nach dem Vorgänger erstmal vor den Kopf stößt. Ghosts On Tape hat das Zeug dazu, glaubwürdig in verschiedene Klangwelten einzutauchen. Auf der zweiten Hälfte geht es an die Remixe: Lando Kal (der selbst in Kürze mit seiner neuen EP »Let You In The Sky« das zweite Release von Icee Hot vorlegen wird) macht den Anfang. Ungewohnt düster und mysteriös klingend macht sich der selbst in San Francisco aufgewachsene Produzent über »Nature’s Law« her und verpasst ihm eine neue Perspektive, die nach zwei Dritteln klanglich etwas aufgeweicht wird. Jus-Ed hingegen gibt dem gleichen Track bloß ein paar Filter, modifiziert die Percussion und produziert mehr ein Tool als Neubearbeitung, fährt damit aber sicher ins Ziel – der Song ist ja schließlich an sich schon von höchster Qualität und lässt auf viel Gutes von diesem neuen Label in Zukunft hoffen.

Nature's Law