Review

Golden Diskó Ship

Imaginary Friends

Karlrecords • 2017

Kennt noch jemand das Pippi Langstrumpf Buch »Pippi geht an Bord«?. Das hier könnte die aktuelle Fortsetzung als Audioversion sein: Pippi geht an Bord und hat für die ganze Mannschaft LSD dabei. Musik ist ihr Treibstoff, Pop ihre Richtung. Fehlt nur noch das Kommando: Leinen los! Und das hat Theresa Stroetges aka Golden Diskó Ship spätestens mit ihrem neuen Album »Imaginary Boys« gegeben. Thematisch schließt es an ihr letztes Album »Invisible Bonfire« an. Jedoch eine wichtige Zutat hat die Multiinstrumentalistin noch drauf gepackt: Eine ordentliche Priese Bass. Elektro-Freakpop-Größe Schneider TM half beim Mixen und dabei Imaginationen in die Realität umzusetzen. Apropos Realität, während andere Genrekollegen viel Zeit im Studio verbringen, sucht sich Theresa Stroetges immer wieder Inspiration auf Reisen und in der Natur. Sie sammelt Töne und Klänge aller Art und bastelt diese dann neu zusammen. Dadurch entsteht eine unbekannte Klangwelt, die psychedelisch, bunt, teilweise verstörend aber irgendwie auch sehr sinnlich und anregend ist. Die Videoclips zu ihren Songs, die sie gleichzeitig als Visuals für ihre Live-Auftritte nutzt, dreht sie fast alle selbst. Für das zweite Video zum neuen Album griff sie jedoch auf die Handykunst eines befreundeten Künstlers zurück. So verschmelzen Traditionen und Moderne zu einer neuen Wirklichkeit und die ist golden, klingt nach Disko und schippert wohlmöglich Richtung Taka-Tuka-Land. Mit »Imaginary Boys« ist es also vielleicht wie mit einer Kreuzfahrt oder LSD: Man muss sich voll und ganz drauf einlassen können. Dann kann es sein, dass man eine extrem gute Zeit hat.

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