Review

Herman Dune

Strange Moosic

City Slang • 2011

Gerade nochmal gut gegangen! Würde beim Eröffnungsstück nicht nach einer Minute der gewohnt lakonische Gesang einsetzen, würde man weiter in der irrigen Annahme bleiben, es hier mit Arcade Fire-Apologeten zu tun zu haben. So jedoch braucht man nur auf die witzig-skurrilen Texte hören, um das französische Folk-Pop-Duo zu erkennen. Die Refrains ergehen sich zwar manchmal in allzu oft gehörten Floskeln wie Be My Baby Tonight, die darum herum gesponnenen Strophen erzählen aber herzerwärmend von Agenten, die aufgrund von Missverständnissen nach Ungarn versetzt werden oder Frauen, die wie Christopher Walken tanzen. Nicht nur wegen der Texte rücken Herman Dune damit in Richtung des frühen Adam Green, mit dem sie den ungefähren musikalischen Ansatz (witzige Texte plus Singalong-Folk) sowie gemeinsame Konzerte mit Kimya Dawson und Jeffrey Lewis teilen. Auch wenn einige dabei sind, befinden sich unter den neuen 12 Songs nicht ausschließlich Ohrwürmer; einige Passagen glänzen nicht gerade vor songwriterischer Brillanz – Spaß macht das aber auch auf dem dritten regulären Album. Dafür ist das Video zu Tell Me Something I Don’t Know ein gutes Beispiel, in dem Don Draper das blaue, kleine Chewbacca-Band-Maskottchen in seinem Cabrio umherchauffiert.