Review

Hydroplane

Hydroplane

Efficient Space • 2022

Wenn man von der »angelsächsischen« Musik und ihrer Dominanz im Pop spricht, fällt ein Kontinent meistens hintüber bzw. hinunter. Australien ist in der Musik bis heute eher randständig. In dieser Randlage nahm die Band Hydroplane gleich noch einmal eine Außenseiterposition ein, also am Rand des Randes. Hervorgegangen aus der Tape-Band The Cat’s Miaow, nachdem ihr Schlagzeuger sie verlassen hatte, mussten sich Hydroplane zu ihrem ersten Album praktisch zwingen lassen – eigentlich wollten sie seinerzeit bloß eine Single mit dem gelungenen Titel »Excerpts From Forthcoming LP« herausbringen. Ihr selbstbetiteltes Debütalbum erschien dann sogar in den USA, wenn auch auf dem very independent Label Drive-In Records. Die Mischung, mit der Hydroplane sich 1997 der Weltöffentlichkeit präsentierten, war unauffällig schrullig: Songs mit sanft geschlagener Gitarre und stolperigen Breakbeat-Samples, über denen Sängerin Kerrie Bolton mit so leiser wie klarer Stimme effektiv schlichte Melodien platzierte, Drones mit und ohne Gitarre und überhaupt diverse elektronische Interludien, die sich mit ihrer spröde introspektiven Art hervorragend in den understated Rock-Entwurf einfügten. Alles Musik, zu der man vorzüglich die eigenen Schuhe betrachten kann. Und das nicht, weil man sich etwa langweilen würde. Viel zu schön, um Indie-Rock genannt zu werden.