Review

IGAXX

Here & There

Macadam Mambo • 2022

Sowas kann definitiv nicht jeder. Ein verschroben rumpelnder Track, der durch drei metallisch klingelnde Akkorde starken Sex-Appeal bekommt. Der japanische Produzent IGAXX hat’s gemacht in »Deep in Fog«, einem der fünf Titel auf seiner jüngsten EP. Jeder einzelne davon ist ein knappes Gut, denn IGAXX macht sich mit seinen Veröffentlichungen eher rar. Seit 2013 sind vier physische Tonträger mit seinem Namen drauf erschienen, eine davon eine Split-EP. Seine Musik bringt IGAXX laut Label ausschließlich analog hervor – im abschließenden »Futur Raw« sagt eine Stimme (seine?) sogar etwas über das Musikmachen ohne Computer. Zu behaupten, das sei auf »Here & There« eindeutig zu hören, wäre schon reichlich selbstbewusst. Schön aber zu wissen, dass die Drumcomputerklänge sämtlich von den klassischen Apparaturen stammen dürften, nach denen sie klingen. IGAXX gestattet einem Entspannung zu seltsamem Ambient ebenso wie Entspannung zu scheinbar ziellos pluckernden Niedrigtemponummern, denen er zuverlässig unvertraute Elemente unterschiebt. Zum Ausklang dann etwas Hip Hop-Breaks mit einem angeregten Gespräch mehrerer Synthesizer höchst unterschiedlichen Charakters. Man möchte gern glauben, sie seien high.