Review

J. Rawls

The Hip-Hop Affect

Greenstreets Entertainment • 2011

Wenn ein Künstler seinem Album den vielsagenden Titel The Hip-Hop Affect gibt, ist davon auszugehen, dass er die gesamte Musikrichtung als umfassende Grundlage für die eigene Platte versteht. Der Produzent J. Rawls verbindet dabei die Old School-Aspekte des Storytellings mit R’n’B-Einflüssen und versammelt auf der Platte einige Gaststars, die schon seit längerem im Geschäft dabei sind. Das Herzstück der Scheibe ist Face It, auf dem Sadat X, Wise Intelligent und J. Rawls sich gemeinsam an eine Zeit erinnern, als Hip Hop noch eine positive Message transportieren sollte. Dabei zollen sie auch ihren musikalischen und politischen Vorbildern wie Public Enemy oder Malcolm X Tribut. Darauf folgen abwechslungsreiche Tracks wie die harmonische Ballade Jewel mit Afaliah oder die spaßige Nummer Ya Friends In The Way, auf der Señor Kaos eine amüsante Anekdote aus seinem Liebesleben zum Besten gibt. Jedoch kommen die restlichen Titel kaum an die gesellschaftliche Dimension des Hip Hop heran, die Face It zu Beginn propagiert hat. Mit laufender Spielzeit zeigt sich mit der schwachen R’n’B-Nummer Heeey oder dem energielosen Representer-Track We’re On Top auch einiges an Füllwerk, ohne das die Platte deutlich runder wirken würde. Dadurch wird der Gesamteindruck nach dem guten Anfang ein wenig getrübt.