Nach dem großen oder besser gesagt kleinen Relaunch des Labels – Just von Ahlefeld ist raus, Haus- und Hofgrafiker Stefan Marx nun neben Julius Steinhoff offizieller Mitbetreiber – macht Smallville wieder ernst, das heißt im Grunde genauso weiter wie zuvor. Abgesehen von Move Ds kongenialer Rückmeldung im EP-Format und einer LP auf dem Sublabel Fuck Reality ist »A Long Way« das erste große Release seit Pandemiebeginn und setzt allerdings auf zumindest einen bekannten Namen: Jacques Bon kümmerte sich jahrelang um die Pariser Dépendance des ans Label angeschlossenen Plattenladens, Cabale-Betreiber Vincent Drux wiederum ist sein Studiopartner. Die beiden machen dann auch über den Verlauf der acht gemeinsam produzierten Tracks das, was Smallville-Releases immer tun: ein gutes Gefühl links unter der Magengrube und Lust darauf, dem Open-Air-Schuppen unten am Wasser mal wieder eine Chance zu geben. Denn das hier ist Deep House in seiner freundlichsten, wärmsten und nachdrücklichsten Form – getrieben von ausgeklügelten Rhythmen und bouncenden Basslines, am steten Puls der Kick orientiert und doch durchlässig für verschiedene Stimmungen. Der Anfang gibt sich auch bedeckt und tatsächlich bringt das Produzentenduo sogar gelegentliche Misstöne in den Mix ein. Spätestens mit dem tatsächlich kosmischen »Space Ways« allerdings lichtet sich das Klangbild, wird der Tonfall hymnischer und die Grooves fordernder. Klares Highlight in diesem sorgsam als Fluss arrangierten Album: »Your Wings« vermittelt zwischen rumoriger Roughness Chicagoer Couleur und schwirrender, schwebender Entrücktheit.

A Long Way