Review

James Holden

DJ-Kicks

!K7 • 2010

Einen Beitrag zur DJ-Kicks-Reihe zu leisten, ist ein Ritterschlag für jeden Produzenten. So auch für James Holden, der hier eine erstaunliche Mischung von Genres in seine Ausgabe integriert. Irgendwie ziemlich weit weg von stumpfem Dancefloor-Geballere, andererseits doch sehr bewegungsaffin. Manchmal wünscht man sich jedoch weniger Pathos. Holden trägt dick auf, jede Menge Synthies und Flächen, die einen stets in der Schwebe halten. Selten nur lichtet sich das Dickicht von Klängen. Da kommt eben doch der Nerdfaktor des Briten zum Tragen. Der Mix ist ein anspruchsvoller Rausch! Ingredienzien: Mogwai, Caribou, Kieran Hebden, Luke Abbott, James Ruskin, Maserati, Eric Copeland, ARP, Lukas Nystrand uvm. Der 30-Jährige vereint verschiedenste Herangehensweisen an den Großrahmen Tanzmusik. Das ist auch die Stärke des Perfektionisten, der mit dieser Zusammenstellung ein klares Statement zur aktuellen Position dieser Stilrichtung abgibt. Es geht ihm, nebenberuflich Inhaber des Labels Border Community um nichts Geringeres als die Zukunft der Tanzmusik. Wohin sie gehen wird, muss man abwarten. Wenn es nach Holden geht… hier bitteschön! Mit Pathos und Mut zur Größe.