Normalerweise bin ich bei Alben mit elektronischer Tanzmusik sehr skeptisch. Dieses Medium scheint einfach ungeeignet für diesen Musikstil zu sein: Es darf keine Aneinanderreihung von Singles sein (obwohl man eigentlich diese Singles hören möchte), gleichzeitig darf es nicht zu tiefschürfend werden, um die Fans des jeweiligen Produzenten nicht zu enttäuschen; schließlich erwartet man doch so etwas Ähnliches, wie man es von den EPs kennt. Diese Balance zwischen Club-Potenzial und Album-Charakter ist dem Produzenten Jin Choi überraschend gut gelungen. Auf seinem Album »A Thousand Whales Of Love« versammelt der DJ einige Tracks, die auf die Tanzfläche zielen. Diese werden mit Musikstücken verbunden, die sich sowohl für experimentelle DJ-Sets, als auch für das Wohnzimmer eignen. Besonders eindrücklich ist der Titeltrack. Extrem langsame Beats kombinieren sich mit simplen Piano-Akkorden; leichte Percussions bieten den Klangteppich für einen hypnotischen, kindlichen, beeindruckenden Gesang. Dieser Track wird von Deep House- und Minimal-Stücken umrahmt, sodass er sich wunderbar in das Gesamtbild des Albums eingliedert. Das Outro schlägt in eine ganz ähnliche Kerve, die Klavierakkorde ziehen sich wie ein roter Faden durch das Album und geben den Liedern den Zusammenhang, den man von einem Langspieler zu erwarten hat.
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