Dem Impuls zu widerstehen, aufzuspringen und zu tanzen, fällt schwer, sobald die ersten Takte von Sa Discossa erklingen. Discossa ist ein Kofferwort aus Disco und Makossa – jenem kamerunischen Stil, den Manu Dibango weltweit bekannt machte. Das deutet mehr als nur an, was hier zu hören ist: treibende Percussion, überschäumende Bläsersätze und Funk-Gitarre begleiten Jo Tongos Botschaften.
»Stand Up Now«, der zweite Track, legt mit schwerem Disco-Funk und psychedelischen Gitarren-Sounds noch eine Schippe drauf. Geboren in Douala, Kamerun, verbrachte Jo Tongo einen Großteil seines musikalischen Lebens auf Achse, spielte in Europa und sog dort neue musikalische Einflüsse auf, die er in seine eigene Sprache überführte. Swingende Reggae-Vibes finden sich etwa in »What a Lovely Day« – auch hier nicht als bloße Stilübung, sondern in einer individuellen, offenen Form gedacht.
Am eindrücklichsten bleiben jedoch die energetischen, schnellen Stücke, die unwiderstehlich vorwärts treiben – und Jo Tongo, ursprünglich 1980 veröffentlicht, zur essenziellen Neuauflage machen.

Sa Discossa