Schon mit seinen ersten beiden Alben, aufgenommen 1976 und 1977, wurde Alhaji K. Frimpong in seiner Heimat Ghana – und bald in ganz Westafrika – zum Musikidol. In der sogenannten entwickelten Welt nahm man damals höchstens »Kyenkyen Bi Adi M’awu« wahr und verbuchte Frimpong wohlwollend als One-Hit-Wonder. Dabei stieß seine Afro-Fusion-Musik vielerorts schlicht auf Ignoranz – ein Zustand, der sich inzwischen grundlegend gewandelt hat: Seine frühen Werke gelten heute als einige der besten Highlife-Alben überhaupt und als zentrale Ecksteine der Afro-Funk-Szene. Kein Wunder, denn Frimpong und seine Band Vis A Vis verbinden traditionelle ghanaische Melodien und Rhythmen mit westlichen Arrangements, kubanischen Drum-Patterns, jazzigen Bläsersätzen und funkgetriebenen Gitarren-Licks – energiegeladen, mitreißend, präzise. Heute sampeln oder covern Künstler wie Gnarls Barkley oder Chronixx seine Songs, während Reissues rar und teuer geblieben sind.
Diese Rezeptionsgeschichte ist leider typisch für den westlich-weißen Blick auf populäre, vermeintlich »nicht-westliche« Musik: Obwohl in lokalen Szenen längst gefeiert, wird sie zunächst ignoriert oder gönnerhaft belächelt – bis Jahrzehnte später die Wiederentdeckung folgt, oft begleitet von der Einsicht, dass es sich um große Kunst handelt. So auch hier: K. Frimpong & His Cubano Fiestas steht exemplarisch für die künstlerische Tiefe und kulturelle Bedeutung des ghanaischen Highlife – und lädt zugleich dazu ein, die eigene Perspektive zu hinterfragen und sich der Gegenwart afrikanischer Musik zu öffnen.
 
			 
					
