Review

Kitty, Daisy & Lewis

Smoking In Heaven

Sunday Best • 2011

Die drei Jungspunde sind nun alle volljährig – und demonstrieren ihre neu gewonnenen Freiheiten, indem sie auf dem Cover erstmal alle ‘ne Kippe rauchen. Dabei sehen sie mit viel Kajal um die Augen und Pomade im Haar immer noch wie aus der Zeit gefallen aus. Sie klingen auch weiterhin so. War das Debütalbum noch von Coverversionen geprägt und lebte gewissermaßen vom jugendlichen Vortrag der Texte alter, weiser Männer, kommt Smoking In Heaven nicht nur ohne Fremdkompositionen aus, sondern verdeutlicht auch das erweiterte musikalische Spektrum der Geschwister. Zu altem Rock’n’Roll, Swing und Blues gesellen sich konsequenterweise Einflüsse aus traditionellem Ska, R’n’B und Jazz. Sowohl das Eröffnungsstück Tomorrow mit karibischen Bläsersätzen als auch der abschließende, in wilde Mundharmonika-Soli ausartende Titelsong sind für diese neuen Ansätze exemplarisch. Dass die Geschwister dabei die Musik- als auch die Modestile der damaligen Zeit nicht lediglich zitieren und kopieren, muss ihnen hoch angerechnet werden. Stattdessen feilen sie an einem ganzheitlichen Vintage-Leben: das reicht bei ihnen eben vom Style über die Musik bis hin zu rein analogen Aufnahmetechniken mit Mikrofonen aus den 1940er Jahren.