Review

Lee Burton

Busy Days For Fools

Klikrecords • 2012

Der Grieche Lefteris Kalabakas ist ein emsiger Mann. Seit sechs Jahren veröffentlicht der Produzent aus Piräus unter diversen Aliassen elektronische Musik. Sein bekanntestes, Liberto, brachte ihm 2006 eine Menge Respekt ein, als er sein Debütalbum »Lullaby« via Klikrecords veröffentlichte. Nun wirft das kleine Athener Label, das zuvor schon Platten von u.a. SCSI-9 oder Timo Maas releaste, den nächsten Streich von Liberto auf den Markt , der sich von nun an Lee Burton nennt und von »Busy Days For Fools« erzählt. Dafür lässt er sich nach eigener Aussage deutlich von »deutscher elektronischer Musik« inspirieren. Tatsächlich ortet man das Album musikalisch weniger in das Land ein, das zuletzt eher wütend nach Deutschland blickte, anstatt sich von der musikalischen Kultur inspirieren zu wollen. Doch Lee Burton scheint die Krise in seiner Heimat sowieso kalt zu lassen, denn anders könnte man kaum ein so entspanntes und unaufdringliches Album auf die Beine stellen – auch wenn man den Albumtitel »Busy Days For Fools« durchaus auch als Kritik interpretieren könnte. Doch die minimal gehaltenen Tracks versprühen eine verträumte und unwirkliche Atmosphäre, teils mit verfremdeten Vocals, teils anhand sorgfältig gewählter Samples, die lustlose Sonntagnachmittage perfekt untermalen. Kein Song fordert dem Hörer zu viel ab, sondern hält sich stattdessen dezent und unaufgeregt im Hintergrund. Mit einer hohen Bandbreite an musikalischen Spektren und einer ebenso großen Vielfalt in der Instrumentierung der einzelnen Tracks wandelt Lee Burton gekonnt auf den Spuren eines Trentemøller und wird in Zukunft mit Sicherheit die eine oder andere Afterhour zu einem wohlverdienten Ende bringen.