Als der »Benjamin Button des Soul« wurde er einmal von einem Kritiker bezeichnet: Lee Fields’ Stimme klinge mit zunehmendem Alter immer jünger. Lee Fields veröffentlichte seine erste Single im Jahr 1969. Mittlerweile ist er 65 Jahre alt und auf seinem dritten Album in vier Jahren in der Tat in bestechender Form. Es hilft allerdings, ein potentes Produzententeam hinter sich zu haben: Thomas Brenneck von der Menahan Street Band und Leon Michaels, auf dessen Label Truth & Soul Fields vor mehr als zehn Jahren sein Comeback feierte, bedienten bei den Aufnahmen von »Special Night« nicht bloß die Regler, sie spielten auch einen Großteil der Instrumente ein. Kombiniert mit weiteren New Yorker Spitzenmusikern ergibt das ein fantastisches Soul-Album. Von einer solchen Qualität hat James Brown, mit dem Fields immer wieder verglichen wurde, in den letzten 30 Jahren seines Lebens nur geträumt. Warm, analog und old school ist diese Platte, klingt mal nach mächtigem Stax-Soul und mal nach der hinreißenden Sentimentalität von Motown. Michael Kiwanuka, Gregory Porter und Co. mögen die Zukunft gehören. Aber hier und heute muss man Lee Fields hören.
Special Night