Es geht schon gleich gut los: Über einer Art Disco-Beat schlängeln sich im Titel-Song psychedelische, rockig-arabeske Gitarren und ein hypnotischer Gesang. Im zweiten Track, »Avehri«, flirten Les Abranis mit Reggae, »Akoudar« wird von einem vorwitzigen Funk-Bass angetrieben, Rock, aber auch Einflüsse aus der traditionellen Berber-Musik sind Teil dieses faszinierenden Albums.
Album No 1, 1983 im Exil aufgenommen und veröffentlicht, ist dabei keineswegs das erste, sondern bereits das vierte Album der in den späten 60er-Jahren gegründeten Band, die nicht nur in Frankreich, sondern auch in Algerien ein begeistertes Publikum fand. Allerdings waren die Amazigh, wie sich die Berber selbst nennen, in ihrer algerischen Heimat immer wieder Repressionen ausgesetzt, und so trafen sich Shamy El Vaz und Karim Abdénour im Pariser Exil, wo sie Les Abranis gründeten. Ihre aus vielen Quellen gespeiste Musik behielt dabei immer einen Kern der gemeinsamen Herkunft, während sich in den Texten die prekäre Geschichte Algeriens spiegelte. Und so ist Album No 1 nicht einfach nur mitreißende Musik, sondern auch ein spannender Einblick in einen Teil europäischer und algerischer Geschichte.

Album No 1