Der schwedische Exportschlager Little Dragon ist längst kein Geheimtipp mehr. Spätestens seitdem Damon Albarn sich als Fan der Band outete, diese bei jedweder Gelegenheit öffentlich lobpreist oder sie für Plastic Beach und als Support der dazugehörigen Welttournee einlud. Auch Features für SBTRKT setzen dem lieblichen Pop-Ensemble in puncto erlernter Überheblichkeit nicht zu. Mit all den Lobhudeleien können die eher schüchternen Göteborger gut leben. Schließlich bleiben sie ihrer ziemlich uneinnehmbaren Sparte, klassischer Songwriter-Popsongstrukturen, mit teils balladesken, clubbigen Auswüchsen schon seit 2007 treu. Und schließlich ändern sie auch nichts an ihrer Erfolgsgeschichte und lassen Sängerin Yukimi Nagano als akustischer Kopf der Band gewähren wie es ihr passt. Mir ihrem dritten Album Ritual Union vereinen Little Dragon ihr Erstlingswerk mit dessen Nachfolger. Träumerische Atmosphären treffen auf gemütlich schwofende Tanzflächen und vereinen so diesen glückseligen Electropop mit bouncigen Club-Ansätzen. Vielleicht fehlt etwas die Balance im Stimmungsbarometer, wie er in Machine Dreams gegeben war, das ist aber letztendlich nur ein Luxusproblem. Und vielleicht könnte das Album schon auch etwas länger sein. 43 Minuten Spielzeit verzeiht man dann aber doch nur aus dem Grund, dass es sich »bloß« um das zweitstärkste Album der Band handelt.
Ritual Union
