Maxim Wolzyn betreibt zusammen mit Konrad Wehrmeister das Live-Elektronik-Projekt »Günther Lause«. Konzertreisen des Duos werden oft mit der Bahn bestritten. Dass Rhythmen und Klänge dieser Zugreisen Einfluss auf die Musik des Reisenden nehmen können, leuchtet ein, fällt bei Maxim Wolzyns erstem Soloalbum aber ganz besonders ins Gewicht. Er verbindet seine Musik nämlich mit Field Recordings von Singvögeln, sprechenden Mitreisenden und während einer solchen Zugfahrt aufgenommenen Gleis- und Tunnelgeräuschen. Die Musik selbst ist äußerst relaxter Dub Techno: gerade Beats, tiefe Bässe, verechote und verhallte Unterwassersynthesizer samt schwebender und mäandernder Klangflächen. Einmal sogar wird gesungen: Eine klare Männerstimme beklagt eine typische Bahnhofsabschiedsszene. Die Tracktitel beschreiben möglicherweise die Herkunft der verwendeten gefundenen Sounds und die damit verbundene Atmosphäre des jeweiligen Musikstücks: »Maschinenraum«, »Görlitzer Park«, »Ostbahnhof, Spatzen«. Der Name »Intercity Express« weckt Assoziationen zu Kraftwerk und der Track dazu ist auch gleich ein wenig mehr upbeat als der Rest, die Sounds ein wenig zackiger. »Drohnen über Karlsruhe« ist gleich zweimal auf dem Album zu finden: Neben dem Original gibt es einen Remix des Kanadiers Scott Monteith alias Deadbeat, der sich nahtlos in das Album einfügt.

Intercity Express