Drei Tracks, 36 Minuten Laufzeit, ein Musiker, eine Mehrhalsgitarre und eine schiere Endlosigkeit an Loops, Schleifen und Schichten. Das ist »Flamenca«, die Ambient-Psychedelica-LP von Pierre Bujeau, erschienen unter dem Projektnamen Megabasse auf dem großartigen australischen Label Efficient Space.
Teil 1, »L’Último Sacrifacio«, ist ein glockenspielartig weicher, durch seine Länge von 23 Minuten entgrenzter Trip auf einer mehr oder weniger konstant gezupften Akkordfolge – begleitet von sphärischen Flächen, die Bujeau offenbar über voreingespielte Loops per Fußpedal steuert. Auch Teil 2, »Marcia, Baila, Suogna« (zehn Minuten lang), folgt dem Muster der repetitiven Zupffolge. Die akkordeonartigen Hintergrundschleifen erinnern hier an Hafenklänge: besinnlich, der Realität etwas weniger entrückt – Möwen fliegen, der Cidre schmeckt, der Blick geht aufs Meer. Zeit spielt hier offensichtlich keine Rolle.
Während Teil 1 und 2 bereits zuvor auf CDs oder Tapes kursierten, aber kaum auffindbar waren, ist »Suogna Piazzata« neu für die LP eingespielt worden. Als Teil 3 und damit abschließender Titel ist er mit drei Minuten der kürzeste und unaufgeregteste Beitrag – eine schöne, rein akustische Ode, die das perfekte Ende dieser Listening-LP bildet. »Flamenca« macht Bujeaus Stücke endlich zugänglich für alle, die beim Hören gern auf dem heimischen Teppich verschwinden.

Flamenca