Review Electronic

Mori-Ra

Oriental Forest

Forest Jams • 2016

Derzeit noch fliegt Mori Ra unter dem Radar. Nach seinen beiden Veröffentlichungen auf dem französischen Exotica-Disco-Label Macadam Mambo folgt nun eine Single – oder doch eher EP – auf Forest Jams. Dabei ist es schon der Repress. Das Original war innerhalb kürzester Zeit ausverkauft und man hat sich nicht lange bitten lassen. Doch der Hype ist berechtigt: Eine in sich stringente, doch zugleich wechselhafte Zusammenstellung von 4 großen Cool-Pop-Songs. Die Anleihen und Referenzsounds sind extrem reichhaltig, noch im kleinsten sind tolle Sounds versteckt. Hier hört man 80er J-Fusion-Electronica, dort Kate Bush-alike Vocals, wie im Opener. »Cloudbusting« lässt grüßen. Der Japaner bedient sich glücklicherweise schamlos in der europäischen, wie in der japanischen Pop-Geschichte. Masayoshi Takanakas »China« wird zum »China Airliner« – und damit zum Hit. Und auch die anderen drei Stücke überzeugen im besonderen Maße. Die Bandbreite ist enorm und hat Sex-Appeal. Yacht-House-Electronica, oder Italo-Funk. Wer kommt da noch mit Beschreibungen hinterher. Mori Ra sorgt mit »Oriental Forest« für Furore. Im kleinen Format der EP ist das sehr erträglich; von einem Album würde man dann doch mehr Stringenz verlangen.