Review

New Order

Complete Music

Mute • 2016

Auch im 36. Jahr des Bandbestehens bleiben sich New Order weiterhin absolut treu und ergänzen, wie bereits alle neun weiteren Alben, das aktuelle Werk »Music Complete« um eine Veröffentlichung der Extended Versions aller elf Songs. Nach dem Weggang von Original-Bassist Peter Hook war die Skepsis im Vorfeld der Veröffentlichung von »Music Complete« zunächst groß. Umso überraschender dürfte es dann gewesen sein, dass nicht nur der Ersatzbassist Tom Chapman die typischen melodiösen Basslines zu liefern im Stande war, sondern auch, dass das erste richtige Album in zehn Jahren von Presse und Fans überwiegend positiv aufgenommen wurde. Nach dem Gitarren-fixierten »Waiting For The Sirens’ Call« von 2005 besann man sich offensichtlich auf alte Stärken und integrierte erneut viele elektronischen Elemente von Eurodisco-Beats bis House-Synths. Natürlich ist der Vorwurf, New Order würde langsam so klingen wie ein blutleerer Abklatsch ihrer selbst, auch nicht ganz von der Hand zu weisen, da viele neue Songs an ihre Großtaten aus den 1980er Jahren erinnern. Zudem sind die Extended Versions eben gerade keine Remixes, die Songs sind schlichtweg doppelt so lang. Deshalb kann »Complete Music« dem Ausgangsmaterial nur in den seltensten Fällen neue Facetten abgewinnen.

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