Review

Noel Gallagher’s Hugh Flying Birds

Who Built The Moon?

Sour Mash • 2017

Noel Gallagher ist 50 Jahre alt. Er hat 70 Millionen Platten verkauft und einen berühmten Bruder, mit dem er nicht mehr redet. Soviel weiß man aus den Tabloids. Dort verstieg man sich auch zu der Behauptung, der Ex-Oasis-Frontmann habe eine »Space Jazz Odyssey« vertont. Doch Sirenengeheul, Synthesizer und Chöre sind nichts Neues für [Noel Gallagher](https://www.hhv-mag.com/de/glossareintrag/5474/noel-gallagher.) So ähnlich klangen schon die ersten psychedelischen Gehversuche seiner Band Oasis vor 17 Jahren. Tatsächlich aber ist »Fort Knox«, der instrumentale Auftakt seines neuen Soloalbums, anders: fette, beinahe Drum’n’Bass-artige Beats, eröffnen »Who Built The Moon?«. Nicht uninteressant. Doch im Folgenden geht’s bergab mit der Platte, die von David Holmes produziert wurde. »Holy Mountain« klingt wie die stumpfe Version eines Glam-Rock-Songs, und auch »Keep On Reaching« (für das »I Want To Take You Higher«von Sly & The Family Stone gesamplet wurde, auch wenn wohl nur Gallagher weiß, warum) ist kaum zu ertragen. Überhaupt ist die Produktion ein Manko: Synthie-Geschwurbel und zu laute Drums verstopfen den Klang, Noel Gallaghers Gesang ist seltsam weit weg und verwaschen. Keiner der 11 Songs klingt fertig gedacht – ein so wurschtiges Album hätte man einem Künstler mit weniger Star-Power nie durchgehen lassen. Einzig die verträumt-bekifften »End Credits«, die das Album instrumental beschließen, deuten an, wie »Who Built The Moon?« hätte klingen können, hätte Gallagher es mit dem Space-Jazz Ernst gemeint.