Während Aaron Anderson und Chris Hontos als Beat Detectives ihre Duftmarke hinterlassen haben, ist das neuerdings geführte Duo-Alias Nuke Watch noch vergleichsweise hinter- und untergründig geblieben. Die Synthesizer werden hier nicht mehr für verschiedene Spielarten eines House-Ansatzes genutzt, der einst Lo-Fi– mit Outsider-Texturen koppelte – damit hatten die beiden etwa bei 1080p oder 100% Silk gepunktet. Stattdessen wird unter dem neuen Namen so ordentlich gejammt, dass man sie glatt für eine Konfitürenfabrik halten könnte.
Wait For It… vereint gleich zwei über 20-minütige Tracks auf einer LP – ein Schmusen mit den physikalischen Grenzen des Mediums. Doch auch musikalisch wird Grenzgängertum zelebriert: »Supersonic Percussion Anagram« ist ein Fiebertraum, der gesamplete und programmierte Drums aneinanderreiht, übereinanderlegt, vermengt, in den Sack steckt, mit dem Knüppel draufschlägt – und das Ganze vermutlich wieder aufnimmt. Auch diese Prügelei geht als Drumsound durch. Dass das trotz des stoned-humorigen Ansatzes (»Lass mal 500 verschiedene Trommelsounds benutzen«) nicht komplett auseinanderfällt, spricht für die musikalischen Fähigkeiten der beiden.
Die B-Seite »Think Peace« bietet zur Abwechslung Modularsynthese und das Gefühl, dass neben der fundamental freien Assoziationskette, die auch hier den Kern des Stücks bildet, zumindest zwischendurch überlegt wurde, wo die Reise hingehen könnte.

Wait For It..