Mit Hard Ware erscheint der letzte Teil einer posthumen Trilogie, die sich dem musikalischen Werk von Patrick Cowley widmet. Der in San Francisco lebende Künstler, der 1982 an den Folgen von Aids starb, gilt als einer der Schöpfer dessen, was später zu Disco, Hi-NRG und House werden sollte. Nach den vorherigen Veröffentlichungen Male Box (2022) und From Behind (2024) folgt nun ein Album, das anlässlich seines 75. Geburtstags erscheint – und zehn bislang unveröffentlichte Tracks versammelt, die Cowleys Sound in seiner pursten Form zeigen.
Der Reiz von Hard Ware liegt nicht nur darin, dass diese Aufnahmen Jahrzehnte später endlich hörbar werden, sondern auch in der Energie, die sie freisetzen. Zwischen Synthpop, funkigen Einschüben und Vocals von Cowley selbst entfaltet sich ein Klangbild, das zugleich roh und sinnlich wirkt. Die Produktion bleibt bewusst ungeschliffen, sodass eine Elektronik entsteht, die atmet, schwitzt und lebt. Synthesizer flirren, Bassläufe pulsieren, alles schwingt zwischen Lust, Ironie und melancholischem Glanz.
Hard Ware ist mehr als ein Nachlassfund – es ist ein Echo jener Zeit, in der Disco, queere Kultur und futuristische Technologie eine gemeinsame Sprache fanden. Dark Entries gelingt es dabei, Cowley nicht zu musealisieren, sondern ihn wieder tanzen zu lassen.

Hard Ware
