Irgendwann nach dem ausgebliebenen Jahrtausendcrash geriet er in Verruf: Der Boom Bap Beat. Dann, so zehn, zwölf Jahre später, fragte sich eine junge Producer-Generation: »Warum eigentlich?« – und besann sich auf die gute alte Formel, dass man zwischen fachmännisch gediggten Kicks und Snares alles packen kann, solange das Ergebnis frisch, unique, atmosphärisch und in sich stimmig ist. Der in Berlin lebende Producer Pimao ist so einer. Auf seinem Debütalbum »Duangkamol« zaubert er fernöstliche Musikversatzstücke aus dem Ärmel, um unbekannte Musiklandschaften wuchern und blühen zu lassen. Sie stammen aus thailändischem, chinesischem, japanischem und indonesischem Quellmaterial und sorgen durch die Bank für ein fesselndes, kohärentes, durchaus fremdländisches Flair, das die Exotismusfalle konsequent umschifft. Soll heißen: Reisekatalog-Referenzen werden vermieden, weshalb »Duangkamol« eben keine Madama-Buttferfly-Fantasien beflügelt. Stattdessen ist das Album Wasser auf die Mühlen derer, die die Fahne für Instrumentaltracks im gediegeneren bpm-Bereich hochhalten. Das ist auch gut so. Schließlich war es Bruce Lee, der einst lehrte: »be like water«. Klischee at last? Ja, sorry. Aber davon abgesehen, um es noch einmal zu betonen: »Duangkamol« ist ein starkes Album.
Duangkamol