Review

Planetary Assault System

The Messenger

Ostgut Ton • 2011

Real Techno For Real People Since 1992 müsste unter Luke Slaters Namen stehen. Der britische Produzent und DJ ist seit nunmehr 20 Jahren an vorderster Techno-Front, ob als Luke Slater oder einen der 16 Projektnamen. Slater hat alles mitgemacht: von der metallischen Hammer-Bassdrum und der quirligen Acidline der frühen 1990er Jahre, über die spacigen IDM-infizierten Breakbeats der mittleren 90er bis zum Synth-Pop-Elektro-Funk der Nullerjahre. Mit seinem Projekt Planetary Assault System ist er seit 1997 der puristischen Idee von Techno treu geblieben. So vielschichtig die Stücke auf seinen mittlerweile fünf Alben sind, so klar geht es um das Herzstück von Techno: Ein hypnotischer Groove in minimalster Klangumgebung. Planetary Assault System klingt deshalb auch 2011 nach Jeff Mills trifft Scanner trifft Plus 8 Records. Während sich aktuell alle in billigen 8bit- und 80s Synthie-Sounds wälzen, minimiert Slater sein Klang-Repertoire und reduziert alles auf ein dumpfes, kraftvolles Pulsieren. Das zeigt zum einen, wie viel Arschtritt-Energie noch immer in dieser so simplen Musik stecken kann. Zugleich eröffnet es aber die Frage, was The Messenger neben den 50 anderen erstklassigen Techno-Alben der letzten 20 Jahre noch ausrichten kann.