Review

L.B. Dub Corp

Unknown Origin

Ostgut Ton • 2013

Seit 2006 veröffentlicht Luke Slater unter dem Moniker L.B. Dub Corp. Ende 2013 scheint der Moment gekommen, auf die Handvoll Maxis einen amtlichen Longplayer folgen zu lassen. »Unknown Origin« schickt sich dabei an, den Hörer zurück zu den Wurzeln zu transportieren und auf eine Reise digging deep into the history of dance music zu schicken. So viel zu dem Versprechen aus dem Pressetext. Die Reise muss natürlich grandios scheitern. Aber musste es so weit kommen? Luke Slater ist zweifelsohne ein verdienter Technoveteran, dessen Expertise seinesgleichen sucht. Seit über 20 Jahren veröffentlicht der Mann meistens erfolgreich großartige Platten. Dieser Longplayer hier allerdings, der mag nicht so recht passen. Dabei verzichtet Slater auf Spielereien oder Intros und schickt zehn ausproduzierte Tracks (CD-Version) ins Rennen. Ausproduziert, bis ins Detail auf den Großraum optimiert und sicherlich darauf gemünzt in Clubs wie dem Berghain zur Peaktime losgelassen zu werden. Doch alleine bei den Tracktiteln fängt die Misere an: »Take a ride«, »No trouble in paradise« oder »Generation to generation« klingen lediglich pathetisch und könnnen die großen Versprechen nicht halten. Es fehlt die zündende Idee, der besondere Groove, vielleicht ein dytopisches Element. »Ever and forever« schließt sich bei Titel den Vorgenannten an, bleibt hier aber ein seltener Lichtblick mit einem kurzen, aber prägnanten Pianogroove, der energetischer und energetischer wird. Weniger gut macht es da die Kooperation mit Benjamin Zephaniah, der gebettet auf einem ininspirierten Zulubreakbeat auf »I Have A Dream«, die berühmte Rede Martin Luther Kings auf eigenwillige Weise interpretiert. Das wirkt nicht rund, das wirkt deplatziert. Das kann Luke auch besser. Und auch wenn auf dem Albumfiinale »Roller« der Geist von Slaters Planetary Assault Systems aufblitzt: Leider insgesamt ein schwaches Album.